Landgraf Wilhelm IV. (1567-1592)
Die lateinischen Verse geben Aufschluss über den doppelten Zweck des Gebäudes als Arsenal und Proviantmagazin der Stadt:
AVSPICIIS EST STRVCTA DEI DOMVS ALTA PARENTIS
WILHELMI PRAESTANS PRINCIPIS ISTVD OPVS.
ANXIVS HIC NOSTER POPVLVS SOLAMEN HABEBIT,
QVOD DEVS AVERTAT, SI PREMAT ACRE MALUMCVM FVRIT HOSTIS ATROX, AEDES TVNC ARMA MINISTRANT.
ET FRVMENTA SIMVL DANT DOMINANTE FAME.
NOS TEGAT ALMA MANVS DIVINI NVMINIS OMNES.OMNES EXSATVRET NOS BENEDICTA MANVS.
Unter des Höchsten Schutz erwuchs zu gewaltigem Baue
Hier dies stolze Werk meines fürstlichen Vaters Wilhelm.
Trost wird unser Volk in großer Not hier finden,
Wenn, was Gott verhüt‘, Unglück heimsucht das Land.
Wütet grausam der Feind, dies Haus birgt Waffen zur Abwehr;
Lebensmittel zugleich in Hungersnöten gewährt es.
Mög‘ uns beschirmen all‘ die gütige Hand des Höchsten,
Möge der gütige Gott von uns wehren die Not!
[Nachdichtung : Karl Knetsch]
Eine neuere Darstellung der Politik Landgraf Wilhelms IV. gibt Volker Press in: Walter Heinemeyer (Hrsg.): Das Werden Hessens, Marburg: N. G. Elwert 1986, S. 267ff.: Hessen im Zeitalter der Landesteilung: Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen, Band 50.