Max Eyth 1836-1906
1836 | Max Eyth wird am 6. Mai in Kirchheim unter Teck in Württemberg geboren. |
1852 | Student an der polytechnischen Schule in Stuttgart. Eyth erhält Auszeichnungen in Mathematik und Technischem Zeichnen. |
1856 | Beginn einer Schlosserlehre. Eyth rückt über das Zeichenbüro in die Stellung eines Ingenieurs auf. |
1861 | Max Eyth geht nach England. Er tritt in die Maschinenfabrik von J. Fowler in Leeds ein, lernt den Umgang mit Dampfpflügen und leitet als Ingenieur Verbesserungen des Dampfpflugs ein. |
ab 1863 | Eyth reist im Auftrag seiner Firma in verschiedene Länder (Ägypten, Nordamerika, Peru, Russland), um den Dampfpflug einzuführen. [1863 – 1866 ist Max Eyth Chefingenieur bei Halim Pascha, dem Onkel des Vizekönigs von Ägypten.] |
ab 1871 | Unter dem Titel „Wanderbuch eines Ingenieurs“ erscheinen Briefe von seinen Reisen, Erzählungen und Gedichte in zu nächst vier, später sechs Bänden. |
1882 | Nach zwanzigjähriger Tätigkeit bei Fowler Rückkehr nach Deutschland. Vorbereitung der Gründung einer landwirtschaftlichen Gesellschaft in Deutschland nach dem Vorbild der Royal Agricultural Society in England. |
1885 | Die heute noch bestehende Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft wird in Berlin gegründet, um u.a. die Mechanisierung der Landwirtschaft in Deutschland voranzutreiben. Max Eyth wird der geschäftsführende Direktor der DLG und organisiert deren jährliche Wanderausstellungen bis 1896. |
1896 | Aufgrund seiner Verdienste wird er in den persönlichen Adelsstand erhoben. |
1899 | Er veröffentlicht „Skizzen aus dem Taschenbuch eines Ingenieurs“ unter dem Titel : „Hinter Pflug und Schraubstock“. |
1902 | erscheint Eyths Roman „Der Kampf um die Cheopspyramide“ (2 Bände). |
1905 | Eyth arbeitet an dem Roman „Der Schneider von Ulm“. Die TH Stuttgart verleiht ihm der Dr. Ing. h.c. |
1906 | Am 25. August stirbt Max Eyth in Ulm. Testamentarisch stiftet er 80 000 Mark für Unfallopfer. |
Dieser Lebenslauf zeigt, dass Max Eyth in mehrfacher Hinsicht ein geeigneter Namensgeber für eine gewerblich-technische Schule ist :
Zunächst ist seine Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik zu nennen und seine Bereitschaft, den Beruf des Ingenieurs zu erlernen, den die „Gebildeten“ seiner Zeit nicht als gleichwertig ansahen.
Max Eyth ist darüber hinaus ein Mann des Aufbruchs , der es wagt, in die Welt hinaus zu gehen, da er im damals technisch rückständigen Deutschland keine Arbeit als Ingenieur finden kann.
Neben seinen Kenntnissen und Fähigkeiten als Ingenieur und seinem Unternehmungsgeist ist der Organisator Eyth hervorzuheben. Als Gründer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft schafft er nach englischem Vorbild ein Unternehmen, das bis heute einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland geleistet hat.
Zu dieser praktisch – technischen Seite seiner Persönlichkeit tritt Eyths Nachdenken über die Stellung des Ingenieurs, das sich in seiner Tätigkeit als Schriftsteller zeigt. Sein „Wanderbuch eines Ingenieurs“ hat seinen Zeitgenossen die Arbeit dieses Berufs nahe- gebracht, und seine Erzählungen und Romane behandeln (damals eine Pionierleistung) Themen und Konflikte aus der Welt der Technik – auch wenn sie als Sprachkunstwerke nicht überzeugen können und ihr Fortschrittsoptimismus wie auch manche nationalistischen Töne uns heute sehr zeitbedingt erscheinen.
Literatur zu Max Eyth :
Paul Gehring: | Max Eyth, In: Hermann Haering u.a. (Hrsg.): Schwäbische Lebensbilder, Band 3, Stuttgart: Kohlhammer, 1942, S. 165- 195. Mit umfangreicher Bibliographie der Veröffentlichungen von Max Eyth. |
Theodor Heuss: | Max Eyth, In: Theodor Heuss: Deutsche Gestalten. Studien zum 19. Jahrhundert, Stuttgart u. Tübingen: R. Wunderlich / H. Leins 1947, S. 238 – 246. |
Peter Lahnstein: | Max Eyth. Das Schönste aus dem zeichnerischen Werk eines welterfahrenen Ingenieurs, Stuttgart: W. Kohlhammer 1987. |